Mix super/schlecht

Warnung : langer aber interesanter Post!

Ich bin nun wieder in Broome und erzaehle von einem meiner besten "wochenendtripps" die ich gemacht seit ich in Australien war.

Also am Freitag ging es los in richtung Cape leveque, alleine. Ich hab vorher essen gekauft das ca fuer 3 tage reicht und auch benzin und wasser eingepackt.
Ich fahre also so gegen 11 los und war mir da noch nicht ganz sicher wo ich die Nacht verbringen, in Cape leveque, oder vorher irgentwo wild campen (nicht erlaubt dort).
Als ich gegen 1/2 hungrig geworden bin, hab ich dann auch den geplanten mittagspause punkt Beagle bay ereicht. Bis dorthin war alles rote dirtroad, mehr oder weniger ok zum fahren.
Ploetzlich, noch bevor Beagle bay war die Strasse geteert, nach ueber 100km dirtroad, komisch...
In beagle bay hab ich dann was gegessen und mir kurz diese Kirche angeschaut, die perlenkirche.
Die heisst so weil alles und ueberall mit muscheln (speziell perlmuscheln) verziert ist. War ganz nett.
Dann ging es weiter, auf einer teilweise geteereten Strasse oder einer guten dirtroad.
Zwischendrin war die Strasse auch mal ziemlich rauh, wodurch ich nur langsam vorankam.
Die letzten 5 kilometer hab ich dann sogar den Allrad reingemacht da es sehr sandig wurde.
In Koljaman angekommen war ich muede und ueberwaeltigt von den preisen, 16 dollar fuer ne site ohne Strom... das meiste was ich jemanls bezahlt hab.
Hab dann aber trozdem eingecheckt und mir noch ein paar infos geben lassen was man so machen kann und so.
Hab mich dann erstmal hingesetzt und ein comicbuch gelesen das ich aus der Buecherei ausgeliehen hatte.
Als ich gerade damit fertig war und aufstehen wollte um mal das Meer anzuschauen sagte einer meiner nachbarn ich solle den sonnenuntergang ja nich verpassen, der sei so schoen.
Hm ja hatte ich ja sowieso vor.
Nachdem ich dann die 30 meter gelaufen bin, zu dem punkt wo man das meer gut sehen kann und auch den sonnenuntergang war ich ueberascht wie gut es aussah. Es war der wahn. Eine felsige kueste zog sich schier endlos nach links am Horizont, unten aber immer mit sandstrand direkt am Meer. Man hat mir gesagt das man das nich schwimmen soll wegen den Stoemungen und Krokodilen.
Der sonnenuntergang war dann auch schoen, wenn auch ( in meinen augen) nicht der Wahn.
Wie sich herausgestellt hat waren welche von meine nachbarn schweizer. Ein ehepaar um die 35-40 und ihr um die 6 jahre alter sohn.
Hab mich noch ein bisschen unterhalten, was gekocht und dann ziemlich bald ins bett.
Bin aufgewacht da es kuehl im auto wurde, wo ich aus gewohnheit schon die fenster offenlies und die Kofferraum tuer.
Es war kuehl!!!!!!!!! Das alleine waere die reise fast schon wert gewesen. Troz dem das es hoeher im Norden lag als Broome und troz dem das der tag heiss war wie immer war es in der nacht angenehm. Lag aber eigentlich daran das es sehr windig war und bewoelkt.
am nexten morgen bin ich dann nach dem Fruehstueck und einer dusche mal zum Schwimmstrand auf den andren seite des caps gegangen, ca 500 meter!
Auch dieser strand sah aus wie aus dem Bilderbuch, weisser sand, ein paar kleine wellen, klares tuerkisblaues wasser (und zwei maedels die sich oben ohen sonnten ;-).
Also das paradies.
Man hatte mir gesagt das man schoen schnorcheln kann wenn ebbe ist. Dafuer musste ich allerdings warten bis 2 uhr mittags. Also bin ich zurueck zu meinen auto und habe mein badezeug geholt und bin erstmal ein bisschen in der sonne gelegen, dann baden gegangen und dann ein bisschen am Strand entlang gelaufen bis vor zu den felsen wo ich spaeter schnorcheln war (war nich wirklich weit weg).
Danach bin ich zurueck zum auto hab ein bisschen gelesen und bin dann aufgebrochen zum schnorcheln.
Das wasser war nicht so klar wie erhofft und die korallen waren auch nich so schoen. Dafuer hab ich relativ am anfang eine Fisch gesehen der ungefaehr so lang war wie mein arm, dann eibne Fisch der laenglich war und eine lange rote nase hatte und dann sogar eine anemonenfisch (clownsfisch).
Ich habe nemo gefunden, endlich....
auf dem weg zurueck hab cih dann mehr durch zufall eine tellergrossen rochen gefunden der sich eingegraben hat. Das einzige was ich sehen konnte war sein Schwanz (druch den ich ihn gefunden hatte) und seine augen. ich habe versucht ihn dazu zu bringen sich zu bewegen, was er auch tat, aber leider in dem moment wo ich damit beschaeftigt war eine muschel aufzuheben um sie auf ihn schweben zu lassen. Mist. War trozdem klasse.
Dann wieder buch, sonnenuntergang (diesmal wirklich klasse rot), essen, bissle schwatzen und bett.
Ich hatte beschlossen am nexten morgen noch zum hunters creek zu fahren, eine 7 km lange soft sand allrad strecke. Der eigentlich grund warum ich dort hin fahren wollte war das fahren.
Der sand war so weich das es warnschilder gab man solle seinen Reifendruck reduzieren um mehr auflageflaeche zu haben. Juhu los gehts. Die Strecke war nicht zu hart zu fahren, brauchte aber ne halbe stunde und die bisher sandigste und rutschigste strecke die ich gefahren bin.
Bis zu diesem zeitpunkt!!!
Der fluss ansich war ganz nett, hab dort ein paar schoene muscheln gefunden und bin dann aber auch wieder zurueck da ich an diesem tag ja noch ins 220 km entfernte broome wollte.

Also gings wieder los auf den weg zurueck, angenehmes fahren da es bewoelkt war, sah alles ganz gut aus, so als koennte ich es in 3 stunden nach Broome machen.
Ich habe dann in der naehe von beagle bay (direkt vor den 100km dirtroad) eine hitchhiker mitgenommen. Er hiess tim und war lehrer in der aboriginal community beagle bay. Er selbst war aber kein aboriginie.
Als ich ihn eingesammelt hatte fing es an zu regen. Erst leicht und dann wie in Stroemen. Der erste regen der Wetseason. Das ging auf dem letzten geteereten Stueck ganz gut, die dirtroad aber mehr ein fluss als eine Strasse, jedenfalls eine haelfte.
Der rote sand wurde zu matsch, die pfuetzten zu baechen und es regnete immer noch.
an einem punkt wo ich mir dem auto angefangen hab zu rutschen hab ich beschlossen den allrad reinzumachen um mehr gripp zu haben. Nach einer ganzen weile rumgerutsche und spritzendem dreck und wasser sahen wir dann ein auto auf der Strasse stehen.
Wir haben angehalten und sehr bald gesehen warum das auto stand. Vor uns war ein kleines fluesschen das die strasse ueberquerte und die tiefen furchen eines allrads der durchgefahren ist. Der fahrer des andren wagens war unsicher geworden und hatte angehalten. Da meine reisebegleitung ein local (jemand aus der gegend) war fragten wir ihn um rat und er meinte es sei besser zu warten bis es nichtmehr ganz so stark regnete.
Gesagt getan. Also sassen wir da im auto, um uns herum schien sich alles im regen aufzuloesen, die rechte strassen seite war komplett unter wasser. Dann kam ein drittes auto. Ein mercedes, der erste mercedes allrad den ich offroad gesehen habe!
Sie warteten auch. Dann sahen wir ein auto von der andren richtung ankommen das sich durch die wassermassen kaempfte. Der lehrer scherzte: vielleicht werden sie ja einfach vom Strom die Starsse runtergetrieben *g*.
Dem war nicht so, sie fuhren ganz normal da lang und sagten die Strasse sei einigermassen ok.
Also ist zurest mal der mercedes losgefahren und hat es problemlos durch gemacht. Nach kurzem zoegern sind wir dann auch weiter gefahren und der letzte wagen zoegerte noch etwas laenger, kam dann aber spaeter irgentwann wieder in meinen rueckspiegel. Den mercedes haben wir zum glueck nicht mehr gesehen, das haette naemlich gehiesen das er steckengeblieben waere, was uns dann wahrscheinlich auch erreicht haette.
Nach vielem Spritzen, auf der Strasse rumrutschen und so weiter hoerte es auf zu regnen und auch die Strasse wurde etwas besser. Der lehrer schien neben mir eingenickt zu sein was mich aber nicht weiter stoerte, ich hatte meine Spass, einen Riesenspass. Auf einmal bin ich dann aber durch einen kleinen Fluss gefahren, nicht schnell, aber zu schnell. Es war als waeren wir mit 40 auf einen bordstein gefahren. Das auto machte so einen huepfer das wir beide mit dem Kopf gegen die decke gestossen sind. Nicht sehr hart oder schmerzhaft, eher sogar lustig, aber teuer wie sich spaeter herausstellte.
Kurz das auto angeschaut, sah alles ok aus und weiter gings.
Nach ca einer weiteren Stunden rumrutschen und spritzendem wasser waren wir dann wieder auf geteerter Strasse, ohh schon vorbei. Naja ich war dann doch froh als ich die ersten haeuser von Broome sah und wusste es ist ueberstanden, soviel spass es auch gemacht hat.
Dann hab ich den Lehrer kurz sein zeug nach hause (in sein frisch gemietetes haus) gefahren und hab ihn dann mitgenommen zum caravanpark wo er eine site mit einem zelt hatte. Wir waren noch schnell einkaufen und als wir danach zum campingplatzt gefahren sind war es fast unmoeglich zu lenken, schien die Servolenkung zu sein. Machte aber auch ganz komische geraeusche beim lenken, was mir sagte das es mehr sein musste als nur zu wenig Oel (was wir nachfuellten!). Tim hatte gesagt ich kann auf seiner powerd site bleiben, er zahle sie sowieso noch ein, 2 tage. Das kam mir ganz gut, da er eine kuehlschrank hatte und licht und alles und da ich nich zahlen musste.

Mein Auto sah aus wie sau, so dreckig hab ichs noch nie gesehen, als haette man damit im Schlam gewuehlt, rotem schlam,... moment das hab ich ja auch :-)
Hab dann an dem abend noch buch gelesen, geduscht und bin dann ins bett. In Broome selbst hatte es nicht geregnet, was dann aber in der nacht nachgeholt wurde. Es war so heftig das ich davon aufgewacht bin. Zuerst nur blitze, alle 2 sekunden einer, oder mehr und wind.
Dann kam der donner dazu, das gewitter musste genau ueber uns sein so nah wie der donner am blitzt war und dann kam auch noch der regen.
Ich habe alle fenster und Tueren zu gemacht, ein bisschen die blitze gefilmt und dann weitergeschlafen.
Heute morgen war das gewitter dann weg und ich hab nach dem Fruehstueck das auto ein bisschen gewaschen und dann zur werkstatt gebracht. Dann bin ich zurueck zum campingplatzt gelaufen und habe im buch gelesen.
Mein handy klingelt, der typ von der werkstatt. Hat gesagt er ruft mich an wenns mehr als 200 dollar sind, shit. Die servopumpe is kaputt, er kann ne gebrauchte kriegen fuer 450 dollar, alles zusammen macht dann 800 dollar. Mit einem grummeln hab ich gesagt wann ich den das auto wieder abholen kann. Ich war positiv ueberrascht als er sagte heute abend.
800 dollar, so viel Geld, aber der mechaniker sagte ne neue pumpe koste 2000 dollar, nochmal glueck gehabt.
Alles in allem hab ich dann all das geld das ich hier verdient habe ins auto gesteckt, wenn nich sogar mehr (mit der versicherung fuer ein weiteres jahr).

Tja so schnell geht das Geld dahin.
Jetzt sitzte ich in der Bibliothek und schreibe an euch um die zeit totzuschlagen bis das auto fertig ist, dann gehe ich ins intercafe um die bilder hochzuladen (heute abend) und dann treffe ich meine zwei reisebegleiter die sich wohl bis mittwoch verdingen muessen damit wir alles erledigen koennen.


Das Resume meines Tripps: Einer meiner besten und abenteurreichsten Tripps die ich bisher hatte, gerade durch die nasse heimfahrt, und leider auch einer meiner teuresten kurztripps, durch die nasse heimfahrt.
Alles in allem war es es aber wert und waere auch ohne die heimfahrt ein bombentripp gewesen.
Ich musste die ganze zeit an meinen Vater denken, da er gesagt hat: "haette ich gewusst das du nochmal nach norden gehst waere ich vorbeigekommen"
Ich haette mir nix mehr gewuenscht, das waere der abenteuerkurzurlaub deines Lebens gewesen und auch fuer mich waere es schoen gewesen mal bekannte gesellschaft zu haben mit der ich das alles teilen kann. Schade, aber du bist in meine gedanken immer mitgefahren.

Aber hey, es hat auch ein gutes, du hast ne menge geld gespart und ich auch, da ich auf tims seite lebe (umsonst!)

So ich hoffe irgentwer hat es geschafft bis hierhin zu lesen
Liebe gruesse
Dennis

Die Bilder folgen in 2 oder 3 stunden, leider hab ich depp aber keine von der strasse gemacht, fragt nich wieso, ich weiss es nich, da muesst ihr warten bis ich daheim, dann koennt ihr das video anschauen.