Montag, Juli 31, 2006

Der Sprung

Ja schlussendlich hab ich es gewagt! Ein Sprung aus einem voll funktionstuechtigen Flugzeug in einer Hoehe von 14000Fuss das sind ca 4.2km.
Das ganze beeinhaltet 60sekunden freien Fall also ca 3.2km und dann oeffnet sich der Schirm und man wird auf dem letzten kilometer immer langsamer.

So nun zur eigentlichen Story:
Nach meinem letzten Post hab ich direkt den Sprung und den Tauchschein gebucht, den Sprung zuerst, da man ja bekanntlich nach dem Tauchen 24 Stunden nicht fliegen darf.
Also war der Sprung schon am nexten morgen! Also gegen 22uhr ins Bett und eine kurze Nacht verbracht mit komischen Trauemen vom springen und aengstlichem aufwachen: Huch licht draussen, ich hab verschlafen, oh warte das is das Licht vom Toilettenhaus, es ist 1uhr. Das gleiche Spiel um 4 und um 5 nochmal.
Als dann kurz nach 6 schlussendlich der Wecker klingelte wollte ich natuerlich nichtmehr aufstehen da ich schon dauernd wach war. Naja als ich dann doch aufgestanden bin hab ich erstmal versucht zu fruehstuecken was dann auch bei nur einem Toast blieb. Meine Fantasy spielte mir den Sprung schon vor, was die Aufregung steigerte.
Als ich dann im Bus nach Mission Beach sass (wo der Sprung statt fand) war die Aufregung weg.
Nachdem wir den Bus gewechselt hatten fuhren wir ca 1.5-2stunden nach Mission Beach. In dieser Zeit schrieb ich auch ein Paar sms mit der ankuendigung: ich springe in 1 bis 2 stunden.
Naja denkste, um 10 waren wir in mission beach wo wir bis ca 10.40 auf den nexten bus warteten der uns erstmal zu einem Hostel fuhr wo wir 5 springer landen sehen konnten und uns die Zeiten mitgeteilt wurden, wann wer springt.
Die Springer sahen alle ganz gut aus als sie ankamen, was uns natuerlich Mut machte.
Dann wurde mir mitgeteilt ich werde gegen 1300 uhr abgeholt, also noch viel zeit uebrig.
Da die Aufregung fast schon weg war wurde ich hungrig und habe erstmal was gegessen.
Ehe wir uns versahen war es 13uhr, unser pick up kam dann schliesslich ca 13.30. Das war eine der nervigsten zeiten, da die aufregung langsam wieder kam und man nur warten konnte.
Der Englaender der mit mir wartete sah ziemlich aufgeregt aus und er lief immer hin und her,...
Mich hatte es noch nich so stark getroffen und ich nahm es relativ easy.
Im Bus mussten wir dann ein paar papiere unteschreiben: Skydiven ist gefaehrlich, blablabla.

Am Flughafen angekommen wurden wir den Springer zugeteilt und uns wurde erklaert wie man aus dem Flugzeug springt: Auf die Knie, zur tuer robben, kopf in den nacken, arme ueberkreuz, hueften nach vorne und ab gehts! Big Banana wurde das auch genannt. Dann duerfte man die Arme ausbreiten.
Ich beschloss meine korriegierte schwimmbrille zu tragen, da sie die billigste war die ich hatte. Das stellte sich spaeter als fehler heraus, ich haette meine normal Brille tragen sollen und koennen.
Nachdem jeder das Sprunggear anhatte und die Leute die die DVD nahmen ausgiebig gefilmt worden waren ging es ins Flugzeug.
Eine kleine einpropeller maschine ohne sitze. Wir sassen mit dem Ruecken zum Cockpit hintereinader (aber in 2 reihen) im Flugzeug. Hinter mir mein Instruktor und Springer und vor mir die nexten 2.
Achja es gab keine Tuer, also da wo normalerweise eine ist war einfach ein Loch.
Dann ging es los, ehe ich mich versah flogen wir schon und sahen die Autos und haueser immer kleiner werden.
Auf dem Hoehenmeter des Instructors konnte ich immer ablesen wir hoch wir waren, was ich auch machte. Rausschauen oh das sind sicher schon 10000 fuss, ganz schoen hoch. Blick auf den Hoehenmeter: oh 6000fuss.......
Bei 12000 fing dann die aufregung an, die brille wurde aufgezogen, man wurde an seinem instuctor festgezert und ueber die brille wurde noch eine art schutzbrille uebergezogen.
Ploetzlich sagte eine stimme aus dem Cockpit: 3miles to jumppoint. Oh nun wirds ernst.
Nun war alle Coolness verloren, der Englaender begann zu schlucken und selbst der komische Kerl ganz vorne wurder ruhig. 1 mile to jumppoint!
Nun wird doch ernst. Nochmal die wunderbare aussicht geniessen (durch meine Brille die inzwischen angelaufen war). Und dann hiess es Jump point!!!!!!!

Wir richteten uns auf und ich sah die ersten zur Tuer robben.
Ehe ich mich versah waren sie auch schon draussen und das Flugzeug machte einen kleine hopser nach oben, da wir grad eben gewicht verloren hatten.
Die nexten 2 sprangen auch ohne das ich mich versah und schon war ich auf dem Weg zur Tuer.
Oh mein Gott gleich springst du aus nem Flugzeug:
Der momemt in dem man dann vor der offenen Tuer kniet ist dann der moment wo man den:
Wart mal was machst du da, du kannst doch nicht aus einem Flugzeug springen, nicht aus der Hoehe. Das Gehirn sagt es ist falsch, aber in dem Moment ist es eh schon zu spaet.

Man springt.
Die ersten 3 sekunden sind die besten des sprungs. Man fuehlt sich als wuerde man fallen, man dreht sich ein bisschen da das flugzeug ja auch vorwaerts fliegt und man wird sich vollkommen bewusst was man da gerade getan hat. Man wird in ein paar sekunden auf ca 200 km/h beschleunigt, was man natuerlich auch spuert. Es ist ein bisschen wie wenn man vom 5 meter brett springt, nur dass man 11 fuenf meter bretter pro sekunde faellt.
Danach bleibt einfach nurnoch: Beide arme..... gaaanz weit und einfach nur schreien. WAAAAAAAAAAAHHHHH ich falle. So geil!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Die 60 sekunden fuehlen sich lange an, man sieht die super landschaft, den Beach auf dem man in ein paar minuten landet und man hoert nur den Wind um die Ohren. Man fuehlt weder kalt noch schmerzen noch sonstirgenwas, es ist einfach unbeschreiblich.
Meine Brille ist leider immernoch beschlagen, was mir nicht ganz die sicht nimmt, aber doch ganz schoen truebt.

Urploetzlich oeffnet sich der Schirm und zieht wirklich hart an mir. Mein magen faellt weiter und mir wird dementsprechend schlecht. Die Aussicht ist klasse, mein instructor zeigt mir sogar eine seekuh. Ich will aber nurnoch runter. Ich sage ihm er soll nicht zu wild fliegen da mir schlecht ist.
Er sagt ok und geht bis kurz vor Schluss wirklich sanft runter. Dann fragt er mich ob wir langsam zum beach sollen oder kurz und schmerzvoll. Ich entscheide mir fuer Kurz, da mir wirklich elend zumute ist.
Am Beach angekommen lande ich auf meinem Po, so wie es auch gedacht ist und dann soll ich aufstehen, ich will aber nich, einfach sitzen bleiben, also ziehen sie mich hoch um mich von meine instructor loszumachen.

Ein paar sekunde spaeter bin ich wieder voll da und mir wird bewusst das mein Po nass ist da wir mehr oder weniger nah am wasser gelandet sind wo der sand noch nass war.

Die ersten paar minuten sag ich mir: nie wieder. Nach 15 minuten: ok vielleicht nochmal aber nicht heute. Nach 30 minuten: Scheiss drauf, ich wuerds sogar heute wieder machen!!!!!!!!

Alles in allem war es super klasse, ich hatte perfektes wetter, keine Wolken, auf 14000 fuss hoehe immernoch 12 grad. Ich kanns jedem nur empfeheln, wenn ihr wissen wollt wies war muesst ihrs selber machen und ich werds sicher irgentwann nochmal machen.
So nun muss ich schluss machen, mehr folgt uebermorgen.

Achja leider hab ich heute bei beginn des Tauchkurses erfahren das ich hier mit astmah garnicht tauchen darf, was meine kurs abprubt beendete.
Also gehts morgen auf ein Schiff zum schnorcheln.
Das hat mich tierisch aufgeregt. Naja mehr dazu wie gesagt spaeter, die schliessen hier nun, also muss ich wohl gehen, nach einer Stunde schreiben.
So ich hoffe auf viele kommentare und wuensche euch ein paar schoene Tage.

Mfg der verrueckte Reisende

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du hast deinen "Absturz" so getreu beschrieben, dass ich es "fast" genau verstanden habe. Das mit dem abrupt abgebrochenen Tauchkurs, wegen deinem Asthma ist wirklich ein grosser Mist. Für mich ist das überhaupt gar nichts, mit dem Springen. Aber ich freue mich sehr , dass du dir endlich diesen Traum erfüllen konntest, du "Verrückter".Sogar deine Nacht vorher konnte ich dir nachfühlen. Wer von uns kennt das nicht ????
Schnorchel schön......
Mama

Anonym hat gesagt…

und nochmal zur erinnerung... du arsch bist ohne mich gesprungen... tzzzs^^
aber mit japan wirst du doch hoffentlich auf mich warten oder?

mir fehlen die nächtlichen und morgendlichen begegnungen zu der zeit wo ich spätschicht hatte und du nachtschicht... "morgen"-"nacht"/"nacht"-"morgen"...
ich würd im moment gern über einiges mit dir reden, nur du bist nich da...
wünsch dir viel spass und bring mir was mit... was grosses, zum spielen, mit schockolade... oder einen "rusty spooooon"...

tobi

Firebird hat gesagt…

Ja ab und zu vermiss ich auch die morgendlich ultrakurz begegnungen.
Naja schokolade schmilzt hier leider sehr schnell, also doch eher nen rusty spoon.
Naja mit japan warten? kommt drauf an ab wann du zeit hast ;-)

Anonym hat gesagt…

schocko-suppe die man mit nem rusty spoon löffeln kann... mmmhm^^
naja denke mal ausbildung dauert halt 3 jahre... die kann ich nich einfach unterbrechen... ich hätte doch auf 2 jahre verkürzen sollen^^

irgendwie kommt mir grad das lied "big in japan" in den sinn...

Anonym hat gesagt…

Hallo Dennis,
mir wurde fast selbst schon schlecht, bei der Beschreibung deines Sprunges. Habe richtig mitgefiebert. Toll, dass dus geschafft hast. Bernd meint gerade, er hätte sich bei der Bundeswehr fast zu den Fallschirmspringern einteilen lassen, er könnte es sich schon vorstellen zu springen. Hats aber nie gemacht. Ich hoffe er fliegt jetzt auch nicht zu dir nach Australien und holt das Versäumte nach. Schade, dass es mit dem Tauchen nicht geklappt hat, da wäre ich schon mitgegangen.
Also halt weiterhin die Ohren steiff und lass es dir gut gehen. Viel Spaß beim Schnorcheln.
Es grüßen dich ganz ganz herzlich
Jutta und Bernd.

M@tze hat gesagt…

Hey Dennis!
Als ich deine SMS bekommen hab, hab mich erst mal erschreckt^^.
Aber dann freute ich mich darüber, dass wolltest du ja schon lange machen und es ja etwas was du dich das ganze leben erinnern wirst^^

Du fehlst,

Matze