Dienstag, Mai 19, 2009

Lost in Tokyo 1

Es ging also los, ein paar Tage ohne Zuhause, nur mit ein paar Sachen im Rucksack und den Kleidern die ich trug.
Tag 1: Ich dachte das ich eventuell nochmals jemand finde der mich übernachten liess und so machte ich mich auf den Weg nach Roppongi, dem Dirstict Tokyos in dem ich noch nie war und dem es von Ausländern nur so wimmelte. Die erste Zeit schaute ich mich einfach mal um und hatte ziemlich bald genung von irgentwelchen Leuten die einen anlabern, man solle doch in ihren Club/Bar kommen. Ich ging dort dann in eine Bar die im Lonely Planet war, aber ich war noch nie ein Bar-typ, und so ging ich auch bald wieder. Das angesprochen werden war, nun da es dunkel war, noch viel schlimmer geworden und gegen 11.30 beschloss ich in Richtung Shibuya aufzubrechen.
Am Tag war ich ja schon oft in Shibuya, aber nachts war es dann doch etwas anderes. Weniger Leute, hauptsächlich junge Leute, Clubber, Party, Diskos, Karaoke,....
Da ich den Love Hotel Hill noch nicht gesehen hatte, schlenderte ich durch die Hotels und sah mir die lustigen Fassaden und die Preise an. Einige hatten wirklich ganz akzeptable Preise für eine Nacht, andre waren schon teuer. Alleine waren sie auf jeden Fal über meinem Budget. So schlenderte ich ziellos durch die Strassen. es war inzwischen schon 1 geworden und die Strassen leerten sich. Die einzigen Leute die mich ansprachen wollten mir "Massagen" andrehen, ich war ganz klar nicht die Hauptzielgruppe wie in Roppongi. Hier wurden vor allem Japaner angesprochen in irgentwelche Bars oder Karaoke zu gehen. Gegen kurz vor 2 hatte ich genug vom endlos herumlaufen und beschloss in ein Internetcafe zu gehen. Ich nahm ein 6 Stunden paket und machte es mir mit gratis Softdrinks bei 2 Filmen genütlich.
Später fand ich noch heraus das es ganz in der Nähe ein Capsulehotel gab das einen günstigen Dayplan hatte, also man kam morgends um 9 und schlief bis am Nachmittag.
So ging Tag 1 langsam in Tag 2 über.

Tag 2:
Nachdem ich gegen 7.45 das Internetcafe verlassen hatte (die Preise waren bald wieder auf Tagesnivau) schlenderte ich durch leere Strassen. Überall waren die Müllsäcke von den Bars vor den Türen und überall waren Raben. Hier und dort schon geschäftige Bussinessman und die Müllabfuhr. Ich lief in Richtung Bahnhof, und auch dort waren noch nicht wirklich viele Leute unterwegs, es war schon komisch Shibuya so leer zu sehen.
Zum Frühstück gesellte ich mich zu den paar Jugendlichen im McDonalds die ganz offensichtlich die letzte Nacht auch nicht geschlafen hatten. Hier und saß jemand mit dem Kopf auf dem Tisch und schlief und der sonstige Nichtraucherbereich war um diese Stunde auch zum Raucherbereich geworden. So versuchte ich möglichst langsam mein Frühstück zu geniessen, hatte ich ja noch mehr als eine Stunde bevor der Dayplan des Capsule Hotels startete.
Nach dem Essen schlenderte ich gefühlte stunden lang durch die immer nochnicht vollen Strassen und wurde nun richtig müde.
Glücklich checkte ich im 9 Uhr ein und bald übermannte mich der schlaf.
Gegen 16 Uhr wachte ich dann auf und ging erstmal duschen bevor ich auscheckte.
Der schritt nach draussen kam ein bisschen wie ein Schock. Waren die Strassen am morgen noch leergefegt gewesen, waren jetzt tausenden von Leuten in Shibuya unterwegs, es war ja Samstag. So drängte ich mich nach meinem Frühstück (oder Mittagessen?) durch die Strassen und stoppte hier und da, beobachtete Leute und ehe ich mich versah war auch schon der Abend da.
Später beschloss ich diese Nacht in einem Club zu verbringen. Ich war schon ewig nichtmehr in irgenteinem Club gewesen, aber jetzt war ich in Shibuya, Tokyos clubbing district und so beschloss ich nach einigem zögern gegen 23.30 in den Club Asia zu gehen der im Lonely Planet stand. Der Eintritt war dann mit 3500yen etwas teurer als erwartet, aber war ein Bier inklusive. Bier.... na toll. Ich bestellte es dann trozdem und arbeitet mich durch die Masse in Richtung Mainfloor. Ich war ja nie jemand der viel tanzte wenn ich jemals in Clubs war und so war ich mir nicht sicher ob ich hier tanzen würde. Gespielt wurde ein etwas harter Techno/House mix und der Mainfloor war zwar groß aber übersichtlich. Als ich dann die Masse von Leuten sah und das tanzen sich auf ein bisschen bewegen des Oberkörpers beschränkte (aus platzmangel) beschloss ich mich in die Masse zu werfen.



So wurde aus Tag 2 ehe ich mich versah Tag 3.
Tag 3:
Das tanzen machte richtig Spass und als mein Bier leer wurde kaufte ich mir noch Coupons für 2 weiter Drinks. Der Barkeeper machte einen Fehler und es wurden 3 coupons draus ;). Es war inzwischen schon gegen 3 und langsam kannte ich auch ein paar Gesichter auf der Tanzfläche. Ausser mir waren noch 4 oder 5 andere Ausländer da, aber ansonsten beschränkte sich die Masse auf Japaner, was mir ganz recht war. Es waren an die 100 Leute auf dem Mainfloor und ich weiss nicht wie es auf den kleinen Floors ausserhalb zu dieser Zeit aussah.
Gegen 4.30 machte ich eine Pause und sah was ausserhalb des Mainfloors langsam kam. Der DJ legte Partymusik auf und die betrunkenen sangen vor der Scheibe mit. Einer schloss sich auf der Toilette ein und 2 andre schliefen in der Ecke sitzend, typisch Disko für die Zeit. Die Stimmung war aber immernoch gut und vor allem friedlich, so störte es mich wenig und ich machte wieder meinen Weg zum Mainfloor.
Als dieser sich gegen 5.30 langsam zu leere began ging ich in den auch schon ruhiger gewordenen Nebenraum, trank meinen letzten Drink und beobachtete die Leute. Bis auf das Bier war ich bei Softdrinks geblieben aber einige andere hatten sich nicht so gut gehalten. Langsam war jeder in Aufbruchstimmung da bald der erste Zug fuhr. Gegen 6.30 verliess ich den Club wieder auf Shibuyas Strassen die bis auf die Raben wieder wie leergefegt war. Ich frühstückte wieder bei den andren Nachtschwärmern und verdummelte meine Zeit bis 9 Uhr.
Auch wenn es teuer war, war es nett mal wieder in einem Club zu sein und das tanzen hat richtig Spass gemacht. Ich hätte mir nur gewünscht nicht alleine da zu sein oder den Mut zu haben Leute anzusprechen, aber es funktionierte auch ohne ganz gut.
Nach kurzer Zeit in meiner Capsule übermannte mich dann auch der Schlaf.

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