Ich hatte beschlossen mindestens eine der 2 Inseln die vor Wakkainai liegen zu besuchen und entschied mich für die kleinere weniger besuchete :Rebun.
Am Tag zuvor habe ich dann also in meinem Lonely Planet geschmökert und nach einer Übernachtung gesucht. Es gab dort 2 Jugendherbergen, eine ganz unten und eine etwas weiter oben. Ich beschloss eine Nacht „unten“ zu sein im Momoiwa-so Youth Hostel und die 2te weiter oben. Da das obere aber ausgebucht war, beschloss ich im unteren 2 Nächte zu bleiben. Dies stellte sich als eine der besten Entscheidungen raus die ich bisher getroffen hatte. Ich hatte zwar nur eine Nacht gebucht, aber die Verlängerung war dann kein Problem. Das Youth Hostel wurde vom Lonely Planet als ein bisschen verrückt bezeichnet, mit harten Hikes am Tag und „crazyness and camp fire songs till light out“ (also verrücktheit und campfeuer songs bis licht aus) am Abend. Der Name des Youth Hostels bedeutet ungefähr „ Pfirsich Felsen Jugendherberge“ das es direkt hinter dem Felsen liegt der für die Japaner wie ein Pfirsich aussieht (der Lonely Planet findet eher es sieht aus wie eine Brust : ), das liegt aber wohl auch daran das Japaner den Pfirsich anderst herum zeichnen).
Ich hatte beschlossen das meiste meines Gepäcks in Wakkanai in dem netten Ryokan zu lassen und am Sonntag dorthin zurückzukommen (hätte ich doch nur Montag gesagt…) und so ging es am nexten morgen mit etwas weniger Gepäck los auf die Fähre nach Rebun.
Auf der Fähre waren dann hauptsächlich Geschäftsleute (oder so sah es jedenfalls aus) und nach einiger Zeit hab ich dann noch mal ein bisschen geschlafen. In Rebun angekommen standen wirklich ein paar Jungs mit Fahnen am Pier und riefen Okaerinasai (Willkommen zu Hause) wie im Lonely Planet geschrieben. Ich hab dann mein Gepäck ins den alten blauen VW Bus gelegt und dann haben wir gewartet bis die Fähre abfährt um die Gäste die jetzt weggingen zu verabschieden. Das war dann noch etwas verrückter als meine Begrüßung da der Hostel Staff (oder die „Helper-san) am Pier stand und zusammen mit den gerade angekommenen Gästen ein paar Songs und Tänze vollführte und eine kleine Abschiedsrede hielt. Als das Schiff dann absetzte schrieen alle Itterashai (so was wie hab eine gute Reise, lit. Du gehst jetzt) und die auf dem Boot schrieen Ittekimasu (ich gehe jetzt). Das ganze wiederholte sich (abwechselnd mit so was wie „komm mal wieder“ abgewechselt) bis man das Boot nichtmehr sehen konnte.
Danach ging es in das Büsschen und man erklärte uns das immer alle etwas zusammen sagen müssen, damit der Bus auch anspringt (leider weiss ich nichtmehr genau was es war) und so taten das dann auch alle. Ich habe mich dann vor dem Tunnel absetzten lassen (dem Momoiwa-so Time Tunnel wie ich später erfuhr) und habe dann erst mal eine kleine Wanderung gemacht. Das ganze nannte sich „Flowerroad“ und muss wirklich sehr schön sein wenn die ganzen Blumen blühen. Es war aber auch ohne Blumen sehr schön da es sozusagen auf den „Gipfeln“ der Hügel entlangführte, aber seht selbst.
Es führte auch am Pfirsich Felsen vorbei und bis zu einem Leuchtturm (wo aber gerade dran gearbeitet wurde). Von dort oben konnte man die Jugendherberge sehen, die am Ende einer Strasse in einer kleinen Bucht lag, mit Sicht auf das Meer und den „Nekko iwa“ also den Katzenfelsen der bei Sonnenuntergang wirklich wie eine Katze aussah.
Danach ging es langsam zurück und dann den Hügel runter, wieder am Momoiwa vorbei bis zum Youth Hostel.
Wenn ich mich recht erinnere war das, das willkommen der 8 stunden Hiker
Als ich dann reinging sagten ein paar Leute Okaerinasai (Willkommen zu Hause) und ich antwortete dann „Tadaima“ (ich bin wieder da). Das ganze wird eigentlich eher in Familien oder unter Leuten dich sich kennen benutzt, aber dort immer, auch wenn man das erste mal kommt. Das wirklich spektakuläre habe ich dann aber erst am nexten Tag erlebt (hatte ich diesmal verpasst da ich vor dem Tunnel ausgestiegen war) aber dazu später. Nach dem einchecken und gleich eine Nacht verlängern bekam ich einen Zettel auf dem alles möglich stand (Bade zeit,….) aber unter anderem auch das Momoiwa-so in seiner eigenen Zeitzone liegt, mit einer halbe Stunde unterschied zu Japan (also –30 min). Das heisst alle Zeiten wie Essen, Badezeiten und Buszeiten waren nach dieser Zeit und auch alle Uhren im Haus waren so eingestellt. Es war also wirklich etwas verrückt, was mir aber nicht schlecht gefiel. Das Bett war dann im zweiten Stock, aber eigentlich offen zu allen andren und auch zum unteren Stock, also alle in einem „ Zimmer“ (soweit ich weiss waren die Mädels in einem andren Zimmer).
Im Laufe des Nachmittags bin ich dann etwas rumgehangen und habe mich mit verschiedenen Leuten unterhalten (die meisten waren nicht das erste mal hier) und später noch etwas zugeschaut wie eine kleine Gruppe am Strand kochte und Fisch zubereitet (das war eine private Gruppe). Später habe ich dann Abendgegessen und mir den Sonnenuntergang angeschaut, der leider nicht ganz zu sehen war (mir wurde erklärt das es ein spezielles Lied gab das immer gesungen wurde wenn man den vollen Sonnenuntergang sehen kann).Später ging es dann an das Meeting, was sich als wirklich verrückt rausstellte. Zuerst kamen die „Helper-san“ verkleidet und fragten jemanden nach einer Nummer zwischen 0 und 30000. Nach 3 Versuchen hatte er dann eine Nummer gefunden die ihnen gefiel und sie machten einen kleinen „Tanz“ oder wie auch immer man das nennen will. Danach verschwanden sie wieder und es kam immer nur einer her und machte ein Programm. Einer erklärte die Fakten der Insel, ein anderer sagte Dinge zu der 8 Stunden Wanderrung die viele am nexten Tag machen wollten usw… Anschliessend kamen sie wieder alle und es wurde gesungen und getanzt. Alle Songs waren selbstgeschrieben von dem Hostel und auch die Tänze waren selbst gemacht. Trozdem wusste eine ganze Menge Leute den Text, was zeigte wie viele wirklich immer wieder zurückkamen (was ich anfing zu verstehen). Nachdem das Meeting fertig war ging es dann noch zur Besprechung für den Hike am nexten Tag ( ich wollte einen Teil laufen der nur 4 Stunden braucht) wo ich dann zum ersten mal die anderen 2 Gaijin (Ausländer) traf die am Abend noch eingetroffen waren. Der eine war ein Deutscher auf Weltreise (schon 10 Monate unterwegs und noch 10 vor sich) der sich als echtes Powerpaket rausstellte und immer noch Energie hatte (auch am nexten Tag beim Hike) und ein Italiener der auf einer kleinen Japanreise war. Beide sprachen kein japanisch, was ab und zu etwas schwierig war. Ich war froh das ich wenigstens etwas verstand, so war es nämlich viel interresanter und lustiger. Es wurden dann 2 Gruppen gemacht (eine Gruppe bestand aus Freunden die zusammen gekommen waren und die andere war der ganze Rest) und Geld kassiert für den Bus der uns am morgen hochfahren wurde (der 8 stunden Hike ging von ganz oben bis ganz unten, ca 30km). Danach war eigentlich schon sehr bald licht aus, was auch nicht schlecht war da es am nexten morgen sehr früh raussging.
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