Freitag, Mai 22, 2009

Lost in Tokyo 4 / byebye

Tag 5:
Tja, für Tag 5 gab es eigentlich nicht wirklich viel zu berichten. Wir wachten relativ spät auf und nach einer Dusche und Mittagessen hatte es immer noch nicht aufgehört zu regnen. So blieben wir im Zimmer und schauten uns einen Film an. Später sind wir dann mit dem Zug nach Kichijoji gefahren. Ich bin kurz zur Bank und dann sind wir etwas essen gegangen. Anschliessend schlenderten wir durch die Strassen und ich zeigte Nolan ein paar Shops. Nach ein paar spielen in der Spielhalle ging es wieder zurück wo wir den Abend noch bei einem Film verdummelten.

Tag 6: Nachdem ich mich am späten morgen bei Nolan bedankt hatte ging es auf eine lange Zugfahrt ans andere Ende der Stadt. Da ja noch mein ganzes Gepäck bei Tomoko war ging es noch ein letztes mal zu ihnen nach Hause. Ich nahm mein ganzes Gepäck auseinander und suchte nach Dingen die ich heimschicken könnte um weniger Gewicht zu haben. Ein Pulli, ein paar Tshirts, mein zweiter paar Schuhe und ein paar Souvenirs. Dann machte ich mich schwer bepackt nach einem letzten wirklichen Abschied von den 2 auf den Weg nach Ueno wo es nochmal für eine Nacht ins Newkoyo ging. Dort verbachte ich den Rest des Abend mit Webblog schreiben und buchte schweren Herzens einen Nachtbus nach Nagoya für die folgende Nacht.

Tag 7: Ich hatte beschlossen im Newkoyo zu übernachten da es in der Nähe von Ueno und Akihabara war, die 2 Plätze an denen ich noch etwas Zeit verbringen wollte. Ich liess mein Gepäck im Hotel und machte mich gegen 12.30 auf den Weg nach Ueno. Dort schlenderte ich lange über den Markt, aß nochmals billigen "roher Fisch auf Reis" und lief nochmals durch den Park.



Anschliessend ging es nach Akihabara wo ich ins Maidcasino ging, dort konnte man mit Spielgeld pokern. Nach ein oder 2 Stunden hatte ich meine Chips verloren, aber viel spass gehabt. So ging ich zurück zum Hotel wo ich mein Gepäck abholte und zum Nachtbus nach Shinjuku fuhr.
Nach der Abfahrt brach eine kleine Welt zusammen. Ich versuche es zu erklären:


Mir ist vor kurzem aufgefallen, das Orte eigentlich nur Namen sind. Man sieht sie auf der Karte und vielleicht liest man was drüber oder sieht ein Bild, aber sie haben nix besonderes. Manchmal ist es einfach die Station in der ich den Zug wechseln musste, manchmal eine Stadt durch die ich fahre. Sie haben keine Persönlichkeit, keine verbindung.
Dann steigt man dort um. Plötzlich bekommt man ein wenig von dem Namen mit und es wird einem für ein paar Tage als "Name+umsteigen" im 'Kopf bleiben.
Dann gibt es plätze an denen man austeigt, etwas anschaut. Je nachdem wie besonders es ist bleibt es einem vielleicht eine Weile in Erinnerung.
Wenn man nun an einem dieser Orte etwas besonderes sieht, ein Mädchen im Maidkostüm, die Sonne die sich kurz vor dem untergehen zwischen den Hochhäusern zeigt,... bekommt der Ort einen Charakter. Nun ist es nicht einfach nur ein Name mehr, sondern man hat ein Bild, eine Erinnerung. Diese Orte können je nach stärke des erlebten sehr lange im Gedächtnis bleiben.
Es gibt natürlich auch Orte an denen man länger war, ihr Charakter ist stark und vielfältig. Eventuell hat man dort auch ein paar Leute getroffen was die Erinnerung verstärkt.
Verbinden wir nun das treffen einer interresanten Person mit einem dieser Orte, wird es schwer ihn jemals wieder zu vergessen.
So kommen wir zu Tokyo.
Tokyo war soviel mehr. Tokyo war mein erster halt in Japan. In Tokyo habe ich gelebt, mehrmals. Nach Tokyo bin ich immerwieder zurückgekommen. Auch habe ich viele Erlebnisse die mich binden: ein gestohlener Geldbeutel, Maidcafes, Schule, Homestay,.....
Tokyo war nach einiger Zeit ein kleines bisschen Zuhause geworden. Das stärkste war aber: Die Menschen. Die Menschen die ich hier getroffen hatte, machten diesen Namen zu mehr. Familie Sugou, die mich so nett aufgenommen hatte, Nolan bei dem ich mal ünbernachten konnte, die Leute aus dem Oakhaus, mein Chef für Zeit Sven und seine Frau (und natürlich auch die andren 2 ;) und die immer zu Purikura aufgelegte Imuri.
Dieser Name, Tokyo, war mir so stark ans Herz gewachsen das es schmerzte ihn mit dem Wissen so bald nichtmehr zurückzukommen zu verlassen.

So saß ich im Bus und sah die Lichter und Leuchtreklamen vorbeiziehen. Ich hörte George Winston (Piano) was meine Gefühle nurnoch bekräftigte.
Ohne Übergang wurden aus den Lichtern Tokyos, die Lichter Yokohamas. Wieder ein Name der nicht mehr als ein Name war.
Nachdem auch seine Lichter langsam verblassten wurde es ruhiger. Langsam began ich zu verstehen das das Leben weiter geht. Nach dem ersten stop und einem Snack wurde es besser. Ich fühlte mich wieder auf Reise und akzteptierte das auch Tokyo irgentwann zuende gehen musste.
Langsam wurde ich müde und während die Lichter Tokyos in meinem Kopf langsam verblassten viel ich irgentwann in einen erholsamen Schlaf.

Pfuh.....
Am morgen in Nagoya angekommen sah die Welt schon ganz anders aus, aber dazu später mehr.

und jetzt, nehmt ein Stück von meinem Kirschblüten kitkat (mit neuem öffnen Mechanismus)



nom, nom,....... :D

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schenke dir das Kapitel 26 vom Kinderbuch Der Kleine Prinz.