Dienstag, Oktober 20, 2009

Bukhansan Nationl Park

Bevor ich in meine Wohnung einzog hatte ich mir "versprochen" mindestens einmal in Seoul wandern zu gehen. Bisher hatte ich dies leider nie geschafft da ich was anderes vorhatte, meine Zeit verdummelte oder einfach zu spät aufstand.
Eines morgens war ich dann relativ früh wach und machte mich mit der Ubahn auf den Weg Richtung Bukhansan National Park. Von der Ubahnstation nahm ich dann, zusammen mit vielen andren Hikern, den Bus bis zum Parkeingang. Nach ein paar Metern konnte ich die Berge sehen.



Mein Plan war einfach auf den höchsten Gipfel (Bägundä)des Parks zu klettern. Dieser war zwar nur 837 Meter hoch, stellte sich aber als alles andere als einfach heraus. Am Anfang war ich noch zuversichtlich da es nicht zu weit war und der Weg ganz gut aussah.

3km? Kein Problem


So ging ich also fröhlich los und der erste km ging ganz gut. Dann fingen die Höhenmeter an, und zwar ziemlich steil. Ich musste immer mehr Pausen machen und der weg war auch viel unebener geworden. Zeitweise war ich nicht sicher ob ich noch auf dem Weg war oder durch die Wildniss stolperte.

wo gehts lang?

noch 1 km


Nachdem ich an dem 1km Schild vorbei war wurde es nurnoch steiler und schlimmer. Stellenweise musste man richtig klettern und meine Kräfte verliessen mich langsam. Ich war auch irgentwie nicht so fit an diesem Tag.



Wie,... immer noch 400 meter?


Langsam kam ich an das Ende meiner Kraftreserven. Am Anfang musste ich einfach anhalten um Luft zu holen, später ging das besser und meine Beine wollten einfach nichtmehr so schnell. Nachdem ich an diesem Schild vorbei war kam der steilste Teil und ich musste alle paar Meter anhalten und überlegte ernsthaft umzudrehen. Zu allem Übel war hier auch mein Wasser alle (hatte 1L dabei gehabt!).

Hier saß ich und überlegte umzudrehen. Irgentwann wurde mir kalt (das Wetter war nicht gut) und ich beschloss es weiter zu versuchen.
Aus einmal kamen Treppen, viele Treppen. Langsam ging es vorwärts bis auch die Treppen endeten und ich vor den letzten paar Meter stand, die dann einen Riesen Kraftaufwand brauchten, da sie die steilsten waren.

Hinter dieser Ecke ist sicher der Gipfel

haha.... denkste


Ich kämpfte bis zum Schluss und erreichte schlussendlich total erschöpft den Gipfel. Dort trank ich die Dose Cola und ruhte mich erstmal ein bisschen aus. Dann kamen noch 2 "weiße" Gesichter auf den Gipfel und sie machten ein Bild von mir

Wohooooo!!!! geschafft!!!!


Dann unterhielten wir uns eine Weile. Da es direkt auf dem Gipfel windete stiegen wir etwas runter und setzten uns hin. Dort aßen wir zu mittag und ich bekam ein bisschen Wasser von einem der 2. Sie waren beide von Tschechien. Er war auf Weltreise und ist schon fast überall gewandert und besuchte sie die hier studierte. Beide waren natürlich viel fitter und der Aufstieg war für sie nicht so ein Problem.

Pause

Leider war es bewölkt und die Aussicht nicht so toll, darum gibt es davon keine Bilder. An einem klaren Tag sieht man vom Gipfel aus Seoul. Nach dem Essen beschloss ich zur gleichen Zeit wie sie runter zu steigen und so machten wir uns auf den Weg. Kurz bevor wir losliefen zogen Wolken direkt an und vorbei und ich machte noch ein paar Bilder.


Sieht irgentwie aus wie der Kopf der Sphinx


Dann ging es bergab bis zu einer Kreuzung. Sie wollten links gehen und ich war von rechts gekommen und dachte ich gehe dort zurück da ich dann weiss wo ich rauskomme. Sie sagte dann das die andere Seite weniger steil und schneller sei und ich dann mit ihnen mit dem Bus wieder ins Zentrum fahren und dort zur Ubahn wechseln könnte. So beschloss ich mit ihnen zu gehen. Der Anfang war ziemlich steil und die zwei waren nicht gerade langsam unterwegs. Dafür genoss ich mich mit jemandem unterhalten zu können und nach einer Weile kamen wir an einer Hütte an. Dort kaufte ich mir Wasser und dann ging es schon weiter. Es war jetzt weniger steil aber durch den harten Aufstieg war ich nichtmehr so sicher auf den Beinen und rutschte ab und zu ein Stück. Die zwei waren fit und liefen munter weiter. Meine Beine machten mir immer mehr zu schaffen, aber irgentwann waren wir an einer Strasse angelangt. Leider mussten wir von dort noch weiter runter bis zur Bushaltestelle (nochmal 30 min) aber wenigstens war das laufen auf der Strasse einfacher.
Dann stiegen wir in den Bus und fuhren gute 40 min bevor ich auf die ubahn umsteigen konnte.

Ich wäre sicher schneller gewesen wenn ich den andren Weg gelaufen wäre, dafür hatte ich auf diesem Weg aber Begleitung und ein paar interessante Gespräche. Alles in allem war es ganz gut, aber ich hatte den Berg deutlich unterschäzt und war auch nicht ganz so fit.
Aber ich habe es geschafft und konnte nun in Ruhe den Abend und den nexten Tag einfach faulenzen.